Freundschaft oder Ehe mit Ungläubigen?
„Ziehet nicht gemeinsam am fremden Joch…“
2. Kor. 6,14
Die Gemeinschaft von Licht und Finsternis (von Melody Green)
Auf den ersten Blick scheint es unnötig, einen Artikel u diesem Thema zu schreiben. Wenn jemand Gott aufrichtig liebt, sollte es ihm unmöglich sein, das ganze Leben mit einem Menschen verbringen zu wollen, der Gott nicht liebt. Aber leider ist das nicht immer der Fall! Fast täglich erhalte ich Briefe von Frauen, die verzweifelt versuchen, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen, es aber nicht können, weil ihr Ehemann die Welt liebt und ihr dient. Diesen Artikel richte ich in erster Linie an Frauen, weil ich in der Seelsorge festgestellt habe, dass sie den Fehler viel öfter machen als Männer. Die Probleme und Prinzipien die ich hier anspreche, gelten allerdings für jeden Christen, der daran denkt, eine Freundschaft mit einem Menschen zu beginnen, der Jesus nicht von ganzem herzen liebt, oder der erwägt, einen ungläubigen Partner zu heiraten. Dieser Artikel richtet sich nicht in erster Linie an Personen, die schon verheiratet waren, als sie sich bekehrten. Ich wende mich hier an ledige Christen, die die Frage der Freundschaft und Heirat noch vor sich haben.
Missionarisches Rendevous
Ich weiß nicht genau, wer den Begriff „missionarisches Rendevous“ aufgebracht hat, aber ich benutze ihn gern, weil er genau das ausdrückt, was ich meine. Stell dir einmal vor, ein junges Mädchen, voller Eifer für Gott, geht zu einem Eingeborenenstamm, um den Verlorenen das Evangelium zu bringen. Nach einiger Zeit hat sie eine besondere Last für den gutaussehenden Sohn des Häuptlings. Er scheint sich für Gott zu interessieren, und so nimmt sie sich immer Zeit für ihn, in der Hoffnung, ihn für Jesus zu gewinnen. Dann, bevor jemand damit rechnet, erhält ihre Missionsgesellschaft einen Brief, in dem sie mitteilt, daß sie heiraten will und nicht mehr zurückkommen wird. Hatte er sich bekehrt? Nun, eigentlich noch nicht – aber sie hat die feste Zuversicht, daß es nicht mehr lange dauern wird. In der Zwischenzeit bereitet sie sich „überglücklich“ darauf vor, in seine Hütte einzuziehen, die voller Götzenbilder ist (die sie natürlich nicht anbeten will), und träumt von einer herrlichen gemeinsamen Zukunft. Wie würdest du die Chance, wirklich glücklich zu werden, einschätzen? Und was würdest du von ihrer angeblichen Liebe zum HERRN halten? Widerspricht ihr Verhalten nicht gerade zu allem, was sie zu glauben vorgibt?
Ich wage zu behaupten, daß jede Ehe mit einer einfachen Verabredung beginnt. Viele Christen täuschen sich selbst, wenn es um eine Verabredung geht. Sie denken, es sei in Ordnung, mit einem Ungläubigen auszugehen, so lange es nicht „zu ernst“ wird. Sie sagen sich:“ Nun, ein- oder zweimal Ausgehen kann nicht schaden. Vielleicht kann ich ihn gar zum HERRN führen. Ein bißchen Spaß, ein bißchen Flirt – was ist schon dabei? Aber ehe sie sich versehen, haben sie sich ineinander verliebt. Und nun versuchen sie verzweifelt, ihre Beziehung und die bevorstehende Hochzeit vor sich selbst, vor ihren Freunden und vor Gott zu rechtfertigen. Ich sage dir: Ein Christ, der töricht genug ist, sich auf ein Rendevous mit einem Ungläubigen einzulassen, ist auch töricht genug, einen Ungläubigen zu heiraten!
Entscheidung für´s Leben
Neben der Entscheidung für Jesus ist die Entscheidung, wen du heiratest, die größte und wichtigste in deinem Leben. Und jede Ehe fängt mit einer ersten Verabredung an. Eines der größten Probleme ist, daß viele Christen solche Verabredungen auf die leichte Schulter nehmen. Sie haben die Meinung der Welt übernommen, statt nach den Maßstäben Gottes zu leben. Wenn man Jesus nachfolgt, gibt es so etwas wie ein „Sichaustoben“ nicht mehr.
Sicher, du bist manchmal einsam – aber denke daran, daß jede Verabredung die Möglichkeit in sich birgt, eine lebenslange Verbindung zu werden. Wenn du deine Zeit mit der falschen Person verbringst, kann es sein, daß du emotional an einen Punkt kommst, an dem ein Zurück (fast) unmöglich wird. Wenn du dein Herz und deine Gefühle einmal an jemanden verschenkt hast, wirst du überrascht feststellen, wie schwer es ist, den Willen aufzubringen, sie wieder zurückzunehmen – selbst wenn du weißt, daß du es tun solltest. Hier ist ein Ausschnitt aus einem typischen Brief, den ich kürzlich von einem gläubigen jungen Mädchen erhielt. Sie war bereits in der Seelsorge ermutigt worden, das Richtige zu tun. Ich möchte dir einmal ihre mißliche Lage vor Augen führen:
„Ich bin 16 Jahre alt und die Tochter eines Missionars. Ich hatte wirklich eine enge Beziehung zum HERRN und habe so viel Gutes mit ihm erlebt. Aber nun habe ich an meiner Schule einen Jungen kennen gelernt. Er ist kein Christ, und wir gehen schon seit über drei Monaten regelmäßig miteinander aus. Am Anfang dachte ich, diese Beziehung sei in Ordnung, solange wir nicht beabsichtigen zu heiraten, was ich sowieso nicht wollte, weil er kein Christ ist. Aber vor kurzem sagte mir jemand, daß mein Verhalten falsch sei. ich hätte gar nicht erst mit ihm ausgehen (und eine Freundschaft beginnen) dürfen.
Heute Abend besuchte er mich, als ich mir gerade die neue Cassette von Keith anhörte. Als wir uns nachher unterhielten, lachte er über „diese ausgeflippte Jesusmasche“ und „die blöden christlichen Songs“, die ich mir anhörte. Ich sagte ihm, daß mich die Art, wie er über den Namen Jesus herzog, sehr verletzte. Und nun fühle ich mich innerlich ziemlich elend wegen der ganzen Sache. ich merke, daß wir unsere Beziehung beenden sollten. aber es ist sehr schwer, weil wir uns so sehr mögen, und ich Angst habe, daß mein Zeugnis nicht mehr glaubwürdig ist, wenn wir uns trennen. Ich bitte den HERRN jetzt wirklich um Weisheit. Vielleicht können Sie auch im Gebet an mich denken.“
Warte nicht, bis es soweit gekommen ist! Du mu0t Jesus um Weisheit bitten, bevor du eine Freundschaft beginnst, nicht wenn sie bereits fest ist. Die Wünsche deines Herzens übertönen dein Gewissen viel leichter, als du denkst. Und wenn sie erst einmal die Oberhand gewonnen haben, wird dein Eifer für Gott sehr schnell dahinschwinden. Deine Gefühle sind eine gewaltige Macht. Wenn du sie nicht beherrschst, werden sie dich beherrschen (Jer. 17,9)!
Ungleiche Jochgenossen
Ziehet nicht gemeinsam mit den Ungläubigen am fremden Joch …“ (2. Kor. 6,14)
In der Bibel gebraucht Jesus (und in diesem Fall auch Paulus) viele Bilder aus der Landwirtschaft und der Tierwelt, um geistliche Wahrheiten zu veranschaulichen. Diese Bildersprache konnten damals alle Menschen verstehen. Was heißt es denn nun, „am fremden Joch zu ziehen“ oder „ungleich zusammengejocht“ zu sein? Stell dir zwei Ochsen vor, die mit einem Querholz im Genick zusammen an einen Pflug gejocht sind. Es sind zwei Tiere der gleichen Art, die zusammengespannt werden, um die gleiche Arbeit zu tun. Sie worden sorgfältig erzogen, in gleicher Weise, in gleicher Weise auf die Kommandos zu reagieren. Wenn sie einmal zusammengejocht sind, sind sie ein Gespann. Ein umsichtiger Landwirt nimmt Tiere von vergleichbarer Größe, Kraft und Temperament, weil er weiß, daß das die Voraussetzu8ng dafür ist, daß sie gut zusammenarbeiten. Braucht eines der Tiere die Peitsche, bevor es arbeiten will, während das andere schon beim Anblick einer Peitsche scheut, dann ist es unweise, diese beiden Tiere zusammenzujochen und zu erwarten, daß sie als Gespann gut zusammenarbeiten. Was wäre das für ein Gespann, bei dem das eine Tier ängstlich versucht auszubrechen, während das andere nicht von der Stelle zu kriegen ist? bei einer solchen Zusammenstellung wäre die Katastrophe schon vorprogrammiert: Es gäbe Schaden am Material, Verletzung und Verwirrung der Tiere, und die Arbeit würde natürlich nie erledigt.
Jesus, unser geliebter HERR, ist der weiseste und liebevollste „Landwirt“ im ganzen Universum. Er weiß, daß wir niemals glücklich werden würden, wenn wir an jemanden gebunden wären, der uns ständig in eine Richtung ziehen wollte, die unserer eigenen entgegengesetzt ist. Unser Leben wäre ein einziges Tauziehen, und wir wären nie in der lage, die Arbeit zu tun, zu der wir berufen sind. Darum hat Er uns geboten, “ nur in dem HERRN“ zu heiraten (1. Kor. 7, 39). Wenn wir Gott in unserer Ehe dienen wollen, müssen beide Ehepartner darin übereinstimmen, was und wie gearbeitet werden soll, und wessen Anweisungen sie befolgen wollen. Das ist eigentlich sehr einfach. Deshalb bin ich immer wieder überrascht, daß so viele Christen die Weisheit Gottes in den Wind schlagen, indem sie denken, sie könnten tun, was sie wollen, und am Ende würde es schon klappen.
Das Spiel mit den Verabredungen
Ich hoffe, es ist dir nun mehr klar geworden, daß Verabredungen nicht leichtfertig getroffen werden sollten – nicht ohne die Zustimmung Gottes! Das heißt nicht, daß du dich nur mit jemandem treffen darfst, bei dem du sicher bist, daß er dein zukünftiger Ehepartner ist. Aber du solltest auf jeden Fall darauf achten, ob dieser Mensch Gott aufrichtig liebt, und ob die Frucht des Glaubens in seinem Leben für alle sichtbar ist. Wenn er diese äußerst wichtige Prüfung besteht, mußt du erst einmal den HERRN im Gebet fragen, ob es richtig ist, daß du dich mit ihm verabredest, um ihn kennenzulerenen. Du solltest alleine darum beten, d.h. ohne den Menschen, für den du dich interessierst. Auf diese Weise wird es keinem wehtun, wenn Gott „Nein“ sagt. Vermutlich bist du schon in einer größeren Gruppe mit dieser Person zusammengewesen, aber eine tiefere Beziehung solltest du nur dann beginnen, wenn der HERR dir seine ausdrückliche Erlaubnis dazugegeben hat. Wenn du Angst davor hast, daß Gott eventuell „Nein“ sagen könnte, suchst du nicht Seinen Willen, sondern deinen eigenen. Das sollte für dich ein unmittelbares Alarmsignal sein, ein Zeichen, daß etwas nicht in Ordnung ist. Dann solltest du keine weiteren Schritte unternehmen, bist du wieder mit ganzem Herzen auf der Seite des HERRN stehst.
Kommt dir das alles zu engherzig vor? Nun, frag einmal die, die den falschen Partner gewählt haben, weil sie keine Geduld hatten und meinten, auf Gebet und Seelsorge verzichten zu können. Sie werden dir sagen, daß sie wünschten, irgend jemand hätte ihnen das gesagt, was ich dir jetzt sage. So viele sind unglücklich verheiratet, weil sie Jesus übergangen und die Stimme Gottes durch ihre eigenen Wünsche übertönt haben. Sie haben ihre Lektion auf eine harte Weise gelernt. Jetzt können sie nicht mehr zurück, um neu anzufangen, denn die Ehe ist unauflöslich. Wenn du die falsch Verbindung eingehst, kannst du sie nicht wieder auflösen mit der Begründung: „Wir haben geheiratet, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen, darum lassen wir uns jetzt scheiden.“ So geht es nicht! Wer sich von seinem Partner scheidet, der bricht die Ehe.
Warum willst du dich überhaupt in eine Situation begeben, die dich in die Gefahr bringt, eine falsch Entscheidung zu treffen? Weil Gottes Wort uns gebietet, nicht am gleichen Joch zu ziehen mit einem Ungläubigen, ist es eigenwillig und Ungehorsam gegen Gott, auch nur in Gedanken diese Möglichkeit offenzulassen. Dein Unglück ist so gut wie sicher, wenn du dich auf deinen eigenen Verstand verläßt, anstatt auf Gott zu vertrauen.
Werte Ziele und Motive
„…Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? oder welche Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis (2. kor. 6,14)
Ganz objektiv gesehen hat jemand, der Jesus liebt, doch nicht sehr viel gemeinsam mit jemandem, der Jesus nicht liebt. Sicher, ihr mögt die gleichen Hobbies oder den gleichen Beruf haben, aber wenn es um die Werte geht, die wirklich zählen, liegen Welten zwischen euch. Wenn in der Ehe der erste Sturm der Begeisterung vorbei ist, wirst du dich nach der innigen Gemeinschaft und Einheit sehnen, die man nur mit einem „Gleichgesinnten“ erleben kann. Du wirst unerfüllt und einsam sein in dieser engsten aller Verbindungen, wenn du wegen des unterschiedlichen Glaubens diese echte, innige Gemeinschaft nicht erleben kannst. Keiner von euch kann mit einem andren die tiefsten Sehnsüchte und Gedanken seines Herzens teilen, weil eure Lebensanschauungen und eure Lebensziele total unterschiedlich sind. Eure herzen werden nie völlig eins sein können, weil zwischen euch das vereinende Band fehlt, das euch zusammenbringt und zusammenhält.
Wenn ich von Ehe spreche, meine ich das Versprechen, lebenslang einander zu lieben und zu ehren, zu pflegen und untertan zu sein, bis der Tod die Ehepartner scheidet! Wie kannst du auch nur daran denken, ein solch weitreichendes, verbindliches Versprechen jemandem zu geben, der Jesus nicht lieb hat? Wenn du Christ bist, regieren der Vater, der Sohn und der heilige Geist dein Leben. Aber die Bibel sagt uns, daß die, die ohne Jesus leben, von der Welt, dem Fleisch und dem Teufel regiert werden. Und das sind für uns als Christen genau die Feinde, die wir überwinden sollen (1. Joh. 2,14-17). Wie kannst du hoffen, sie zu überwinden, wenn der, den du geheiratet, dem du dein Leben anvertraut und dem du dich untergeordnet hast, ihnen gehört und ihnen dient?
Heiraten und dann weitersehen …
Viele christliche Mädchen sind beruhigt, wenn sie merken, daß ihr Freund anscheinend nichts gegen ihren Glauben einzuwenden hat. Obwohl er selbst nicht glaubt wie sie, scheint er doch äußerst tolerant zu sein und geht sogar ab und zu mit zum Gottesdienst. Er ist wirklich ein netter junge, und sein schlimmstes Laster ist, daß er hin und wieder einige Gläser Bier trinkt, wenn er zusammen mit seinen Freunden im Fernsehen ein Fußballspiel anschaut. Sie meint; „Wenn wir erst einmal verheiratet sind, werden wir mehr Zeit füreinander haben, dann kann ich richtig ‚an ihm arbeiten‘, daß er sich bekehrt.“ nach der Hochzeit wird sie leider sehr schnell herausfinden, daß das nicht so einfach ist, wie sie gedacht hatte. Allmählich wird die Toleranz ihres Mannes gegenüber ihrem Bibelstudium und ihren christlichen Freunden immer mehr abnehmen, und die Spannung zwischen ihnen beginnt ihre ehe zu belasten. Ein Mädchen, das nicht stark genug ist, der Versuchung zu widerstehen, einen Ungläubigen zu heiraten, ist sicher auch nicht stark genug, ihn jemals für den HERRN zu gewinnen! Leider erkennen das viele junge Frauen nicht.
Zweck-Bekehrung
Um ein christliches Mädchen heiraten zu können, vollzieht manch ein junger Mann (scheinbar) eine „Lebensübergabe an Jesus“, weil er weiß, daß sie es erwartet. Er geht also ihr zuliebe mit zum Gottesdienst. Vielleicht versucht er sogar ernsthaft, in den Glauben „einzusteigen“. Aber wenn diese Entscheidung nicht aus der Einsicht erwachsen ist, daß er selbst ohne Jesus verloren ist, ist sie bedeutungslos und wird nicht lange halten. Seine „Hingabe“ wird wahrscheinlich bald nach der Hochzeit dahinschwinden, da es ja nicht länger nötig ist, sich von der besten Seite zu zeigen.
Solchen „Bekehrungen“ traue ich grundsätzlich nicht, und in der Seelsorge rate ich allen Mädchen, diesen jungen Mann erst einmal beweisen zu lassen, daß er sich wirklich bekehrt hat. Das heißt für ihn, daß er z.B. aus eigenem Antrieb zum Gottesdienst oder zur Bibelstunde geht, nicht, um sich dort mit seiner Freundin zu treffen. Wenn es sich zeigt, daß er es wirklich ernst meint, daß er geistlich wächst und im Glauben immer fester gegründet wird, dann kann sie nach mehreren Monaten den HERRN im Gebet fragen, ob sie beide eine tiefere Beziehung eingehen könnten. Das Problem der meisten Mädchen ist, daß sie nicht die Geduld haben, die geistliche Frucht abzuwarten und zu prüfen! Sobald ihr Traum-Mann auch nur die leiseste Andeutung macht, sich möglicherweise bald bekehren zu wollen, packen sie schon die Aussteuer zusammen und suchen sich das Brautkleid aus.
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik
In der Naturwissenschaft besagt der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, daß alles, was sich selbst überlassen bleibt, mit der Zeit dem zustand niedrigster Ordnung, dem Chaos zustrebt. Dinge, die sich selbst überlassen bleiben, bauen sich nicht auf, sondern brechen schließlich zusammen. Mit anderen Worten: Im Laufe der Zeit werden die Dinge schlechter, nicht besser – und ein Leben ohne Gott, sich selbst überlassen, wird schlechter. Du weißt nie, was nach der nächsten Ecke auf dich lauert. Mädchen, die einen „Gelegenheitstrinker“ geheiratet hatten, stellten später fest, daß sie mit einem Alkoholiker leben mussten. Du kannst nicht aus der Gegenwart auf die Zukunft schließen, wenn es um einen Menschen geht, der entschlossen ist, seinen eigenen Weg zu gehen. Wenn jemand Jesus nachfolgt, kann man Wachstum erwarten. Wenn jemand ohne Jesus lebt, weiß man nicht, worauf man gefasst sein muss. Sünde führt immer zu noch mehr Sünde! Folglich gerät ein Mensch, der sein Leben nicht bewusst dem HERRN übergeben hat und von Seiner liebenden Hand geführt wird, immer tiefer in die Sünde hinein und ist zu allem fähig!
Konkurerenz-Kampf
Ich glaube, einer der schwierigsten Aspekte einer Ehe, in der die Partner „ungleichzusammengejocht“ sind, ist der Konkurrenz-Kampf zwischen den beiden. Wenn er auch oft unterschwellig und unausgesprochen bleibt, ist er doch spürbar. Wenn du an Jesus Christus glaubst, werden deine Ideale und Werte im täglichen Leben immer wieder herausgefordert. Der Ungläubige wird immer wieder, bewusst oder unbewusst, zu beweisen versuchen, daß er genauso glücklich ist wie du, auch ohne eine sogenannte „religiöse Erfahrung“ gemacht zu haben. Und du wirst ihm selbstverständlich beweisen wollen, daß du den tieferen Frieden und die tiefere Erfüllung hast, weil du Gott kennst. In Zeiten der Versuchung wirst du keine geistliche Leitung oder Hilfe erleben, und dein Glaube wird untergraben und nicht gestärkt werden. Und wenn diese Konkurrenzsituation schließlich unerträglich geworden ist, wird dein Ehepartner wahrscheinlich keine Lust mehr haben, mit deinen Freunden, deiner Gemeinde und deinem Gott um deine Aufmerksamkeit und Liebe zu ringen.
Kompromisse
In dieser Lage ist der Gläubige ständig versucht, in seinem Glaubensleben Kompromisse einzugehen, um den Frieden in der Ehe zu erhalten. Er kann nicht länger frei und offen dem HERRN dienen. Wenn er es doch versucht, wird die Ehe daran zerbrechen. Welch ein fruchtbarer Zwiespalt! Wenn du anfängst, Kompromisse zu schließen, wird dein Leben mit Gott saft- und kraftlos. Du wirst schuldig, weil du ungehorsam bist gegen Gott, und diese Schuld wird dich noch weiter von Gott wegbringen, als du ohnehin schon bist. Nach einiger Zeit wird sich bei euch beiden Frustration einstellen, weil keiner von euch wirklich frei ist, das zu tun, was ihn glücklich macht. Du hast niemanden, der seine Liebe zur Welt teilt. Er mag deine Freunde und deine Aktivitäten nicht, und du magst die seinen nicht. Du sehnst dich nach jemandem, der an deiner Freude in Christus teilnimmt, und er hat ganz andere Sehnsüchte. Wahrscheinlich überlegt er bald, ob er sich nicht eine andere Partnerin suchen sollte, die mit ihm ausgeht – weil du es nicht tust -, um sich auf diese Weise zu vergnügen. Du kannst dir sicher vorstellen, daß dann die Schwierigkeiten erst recht anfangen. Weil ihr beide nicht tun könnt, was ihr eigentlich möchtet, stellen sich Verbitterung und Ärger ein. Dadurch wird die Kluft zwischen euch immer größer und immer mehr Probleme treten auf. Dann kann es geschehen, daß dein gläubiger Ehepartner dir die Bibelkenntnisse, die du ihm vermittelt hast, dir wie kleine Dolche der Wahrheit entgegengeschleudert, damit sie dein Herz durchbohren. Denn trotz allem ist die Bibel wahr. und obwohl er selbst nicht daran glaubt, weiß er, daß du es tust und wie du eigentlich leben soltest. Und vielleicht gefällt es ihm, zu sehen, wie du überführt und verurteilt durch seine Angriffe gegen dich und deinen Glauben, zugrunde gehst. Das Wort Gottes ist eine mächtige Waffe – auch in den Händen der Ungerechten.
Vielleicht denkst du, ich hätte ein unrealistisches Bild von dem Zerfall einer solchen Ehe gezeichnet, aber glaube mir, ich habe Hunderte von Briefen gelesen, und sie erzählen alle dieselbe Geschichte. Es ist fast unmöglich, daß eine solche Ehe überlebt, es sei denn, der gläubige Partner geht in seinem Glauben so viele Kompromisse ein, daß er schließlich selbst nicht mehr glaubt. Ich spreche hier also nicht nur von dem wahrscheinlichen Tod einer Ehe, sondern ebenso auch von einem möglichen geistlichen Tod, den eine solche Ehe mit sich bringen kann. Ich glaube, dfaß die Bibel uns deshalb so ausdrücklich vor einer Verbindung dieser Art warnt!
Das richtige Gleichgewicht
Gewöhnlich sagen die, die auf ihrem „Recht“ beharren wollen, ihren alten Lebensstil und ihre alten Freunde beizubehalten: „Aber man kann doch nicht von mir erwarten, daß ich mich isoliere und nur noch mit Christen zu tun habe.“ Das sollst du ja auch gar nicht! Wir sind Salz der Erde“ und sollen diese Welt mit der Liebe Jesu würzen (Matth. 5,13-16). Die Welt und die Menschen darin brauchen Christen. Wie sollten sie denn sonst von der einzig wahren Liebe erfahren, die es gibt? Aber du darfst dabei nie vergessen, daß wir wohl in der Welt sind, aber nicht zur Welt gehören. Wir müssen immer sorgfältig darauf bedacht sein, unsere Augen auf den HERRN zu richten und sofort aus jeder Situation zu fliehen, die uns dazu bringen könnte, zu stolpern und von unserer himmlichen Berufung abzufallen (2. Tim 2,22).
Viele Christen bleiben unter dem Vorwand, „ihre Freunde für den HERRN gewinnen zu wollen“, mit einem Bein in der Welt stehen, um weiterhin an weltlichen Vergnügen teilnehmen zu können. Gott kennt unsere Herzen. Wenn deine Freunde und Bekannten dich dazu bringen, daß deine Liebe zu Gott „erkaltet“, ist es besser, diese Freundschaften aufzugeben, als deine Beziehung zu Jesus aufzugeben. Keine Beziehung auf dieser Erde ist so wichtig wie deine Beziehung zu deinem Vater im Himmel. Wenn du nicht stark genug bist, der Versuchung zu widerstehen, dann gib es zu und geh ihr aus dem Weg. Mach dir keine Sorgen um „dein Zeugnis“. Wenn du abfällst, nachdem du die Wahrheit erkannt und weitergesagt hast, wirst du ein noch schlechteres Zeugnis sein.
Kinder
Viele Leute denken bei ihrer Hochzeit noch nicht daran, daß sie einmal Kinder haben werden. Gewöhnlich hat man andere Gedanken, wenn man zum Traualtar schreitet. Aber irgendwann wirst du wahrscheinlich einmal eine Familie gründen wollen. Was ist eigentlich „eine Familie“? Ist man schon eine Familie, wenn man Kinder hat, oder gehört noch mehr dazu? Eine Familie besteht meiner Meinung nach aus einer Gruppe von Menschen, die durch Liebe und Treue miteinander verbunden sind, und die den ehrlichen Wunsch haben, daß jeder einzelne das höchste Ziel erreicht, das Gott mit ihm hat. Normalerweise besteht eine Familie aus Vater, Mutter und einigen Kindern, wobei die Größe der Familie von den Umständen und der Führung des HERRN abhängig ist.
Eines aber ist sicher: Wo keine Einheit ist, kann es auch keine „Familie“ geben. Natürlich könnt ihr alle unter einem Dach wohnen, aber eine gemeinsame Wohnung macht nich keine Familie aus. Wenn die Ehepartner „ungleich zusammengejocht“ sind, wird es in dem Haus nur Verwirrung und Chaos geben. Ohne das gemeinsame Band der Liebe zu Jesus kann es keine Einheit geben. Wenn die Eltern unterschiedlicher Auffassung sind, was die Disziplin, die Verantwortung und das akzeptable Verhalten der Kinder angeht, werden die Kinder ihre Eltern gegeneinander ausspielen und ihren eigenen Weg gehen. Die Eltern werden sich gegenseitig ständig die Ergebnisse vorwerfen. Die eigentlichen Verlierer in diesem Kampf, die den größten Schaden davontragen, sind selbstverständlich die Kinder, auch wenn sie es noch nicht verstehen. Ein solches Heim wird ein ständiges Unfriedens sein, und keiner, weder Eltern noch Kinder, wird sich darin wohlfühlen.
Wenn die Eltern nicht gleicher Meinung darüber sind, wer Gott ist und wie wir uns Ihm gegenüber zu verhalten haben, ist es sehr schwer für die Kinder, Ihn kennen und lieben zu lernen. Wenn die Kinder von jedem Elternteil etwas anderes hören, werden sie dadurch hin- und hergerissen und gezwungen, Partei zu ergreifen.
Wenn unsere Kinder Gott kennenlernen sollen, ist unser Vorbild dabei der wichtigste Faktor. Denn Kinder übertragen normalerweise die Gefühle und Eindrücke, die sie von ihrem irdischen Vater haben, auf ihre Gottesvorstellung, Ist ihr Vater ein gerechter Mann, der nicht nur angemessen straft, sondern auch in Liebe ermutigt, wird ihre Vorstellung von Gott höchstwahrscheinlich agut sein (Eph. 6,4; Kol. 3,21). Ist ihr Vater aber ungerecht, oder ist er Gott gegenüber gleichgültig oder feindlich eingestellt, werden sie es (auch noch als Erwachsene) schwer haben, Gottes Vater-Eigenschaften zu erkennen.
Wie ungerecht ist es doch, ein kleines Kind so zu belasten! Es wird nicht nur um eine glückliche und zufriedene Kindheit gebracht, sondern am Ende vielleicht auch noch um seine Seele. Wir sollten nicht einmal daran denken, uns in eine solch qualvolle und glückliche Situation hineinzugeben, und schon gar nicht unsere unschuldigen Kinder in einem solch chaotischen Zuhause ohne Orientierung aufziehen zu wollen!
Wenn du mit der Absicht spielst, einen ungläubigen Partner zu heiraten, wie kannst du dann die unrealistische Hoffnung haben, deine Kinder zu Gott hin zu erziehen. Eine solche Aussicht ist. Eine solche Aussicht ist in höchstem Maß unwahrscheinlich. Du kannst ja och nicht einmal so etwas wichtiges wie deine Ehe Ihm unterordnen!
Folgerung
Christen, die eine Ehe mit einem Ungläubigen eingehen, werden nie den vollen Reichtum erfahren, den Gott einer Ehe schenken möchte. Sie werden nie die innige Gemeinschaft und den Segen einer Familie erleben, die durch das einigende band der Liebe jesu verbunden ist. Tatsächlich werden sie an Stelle dieses gemeinsamen Bandes der Liebe eine „gemeinsame Gebundenheit“ an Frustration und Unzufriedenheit erleben, die sogar zu Trennung oder Scheidung führen kann. Denn echte Liebe ist nur möglich, wenn man Gott kennt und Seine selbstlose, kompromisslose Liebe zu anderen in Anspruch nimmt und sie über sich selbst stellt. Daneben verblasst alles andere. Sei doch nicht so unvernünftig! Gib dich doch nicht mit weniger zufrieden als mit dem Besten, das Gott für dich vorgesehen hat. Wenn du für die Ehe bestimmt bist, dann hat Gott auch den richtigen Partner für dich. Aber sei wachsam, der Feind ist auch ein Heiratsvermittler!
Vertraue dem HERRN und gehorche Ihm, und Er wird all deine Bedürfnisse auf Seine Art und zu seiner Zeit erfüllen. Verlässt du dich aber auf deinen eigenen Verstand und bestehst auf deinen eigenen Wegen, dann pass auf: Du wirst bekommen, was du gesucht hast. Aber du wirst es später bereuen. Vertraue Gott! Er wird dich nie einen falschen Weg führen.
Noch eines zum Abschluss: Wenn du zur Zeit ein Verhältnis mit einem Ungläubigen hast oder früher hattest (während du vorgabst, ein Christ zu sein), dann solltest du einmal dein herz vor dem HERRN prüfen! Wenn du Ruhe und Zufriedenheit bei jemandem finden kannst, der Gott nicht liebt, dann musst du dich ernsthaft fragen, ob du Gott wirklich liebst. Und wenn du feststellst, daß dein Leben ziemlich übereinstimmt mit dem Leben derer, die in der Finsternis wandeln, dann liegt das vielleicht daran, daß ihr beide auf dem selbem Weg geht (1. Joh. 1, 6-7; Joh. 3,21)!
Betrüge dich doch nicht selbst! Jemand, der Gott aufrichtig liebt, wird sich nie bewusst mit jemandem verbinden wollen, der die Welt liebt. Spiel nicht einmal mit dem Gedanken, einem gottlosen Ehepartner dein Leben auszuliefern – es sei denn, es macht dir nichts aus, ein gottloses Leben zu führen. Bitte bete ernsthaft für die Anliegen, die wir hier besprochen haben, und antworte ohne Zögern auf das, was Gott dir zeigt. Ich sage dir das alles aus Liebe, und ich bete darum, daß du das Höchste erreichst, was in deinem Leben durch Jesus Christus möglich ist. Das geschieht nur, wenn du Ihm in allen Dingen gehorsam bist. Wenn du Gott im Gebet suchst, wird Er dich segnen.
Quelle: DIE BRUDERHAND e. V., Wienhausen